Wir sind Teil einer Kirche, die sich vor entscheidenden Aufgaben sieht. Als Studierende, die sich für einen Beruf in der Kirche interessieren, stehen wir oft vor einem Rechtfertigungsdruck gegenüber Kommiliton*innen, der selten etwas mit dem Glauben an sich, sondern eher mit der Dissonanz von kirchlicher Lehre, gesellschaftlichen Entwicklungen und einem Verständnis von freiheitlichen Rechten zu tun hat.
Wir wünschen und hoffen, dass der Synodale Weg, abseits von Ideologien, eine Antwort auf die heutige Realität in Deutschland findet – aus dem Glauben und gemäß dem Evangelium. Dafür müssen aber die Zeit, die Menschen und die Umstände, in denen wir in Deutschland leben, als Wirkorte ernstgenommen werden. Und auch die zukünftigen pastoralen Mitarbeiter*innen und deren Ausbildung sollten verstärkt in den Blick genommen werden. Hier müssten gerade die Studierenden in ihrer Findungsphase und Positionierungsphase während des Studiums ernster genommen und gefördert werden. Deshalb darf die Begleitung der Studierenden nicht zu einer intransparenten Aussiebung und zum Konformitätsdruck werden.
Wir, die wir als Studierende – trotz vieler Dissonanzen – uns immer noch für einen Beruf in der Kirche interessieren und für den Glauben einstehen wollen, sind längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Dies sollte mindestens zum Nachdenken anregen: Wenn die Botschaft die Fülle in sich birgt, könnten die Strukturen und Ausformungen der naheliegende Grund für den Verlust von Relevanz, Präsenz und Nachwuchs sein.
Wir hoffen, dass sich der Synodale Weg, der in Deutschland begangen wird, für eine authentische und relevantere Kirche einsetzt, für die sich auch noch zukünftige Studierende beruflich interessieren.
Wir wünschen allen Beteiligten einen guten Diskurs und Gottes Segen!
Eure IPRI
Einstimmig verabschiedet am 09.11.2019