Heute hatte die Synodalversammlung das erste Mal die Chance einen Beschluss zu fassen. Zwei wichtige Texte standen in der zweiten Lesung zur Schlussabstimmung.
Und sie hat sie zwei Mal genutzt. Was durchaus nicht sicher war.
Sowohl der Orientierungstext, der sozusagen als theologisches Leitprogramm dient, als auch der Grundtext des Forums 1 "Macht und Gewaltenteilung" sind beschlossen.
Der Orientierungstext zeigt den Weg für die entscheidende Frage: "Wie kommt das Neue in die Kirche?" Lang wurde diskutiert — heute auch unter Beteiligung vieler Bischöfe, welche Rolle die Zeichen der Zeit für eine Lehrentwicklung spielen. Am Ende steht die Feststellung, dass die Wirklichkeit eine echte Bedeutung für die Lehre hat — in Zusammenspiel mit den anderen Quellen Schrift, Tradition,Theologie, Glaubenssinn der Gläubigen und Lehramt.
Vor der Beratung des Grundtextes "Macht" war die Anspannung im Saal zu spüren. Es war in den Tagen zuvor diskutiert worden, ob man bei einer Ablehnung den Prozess überhaupt fortsetzen könne. Auch wir fanden uns plötzlich in strategischen Mauschelrunden mit bischöflichen und nicht nichtbischöflichen Synodalen wieder. Am Ende steht das Bekenntnis der Synodalversammlung: Macht in der Kirche gehört geteilt.
Also alles super? Hmmm ... mal sehen. Denn jetzt braucht es die Handlungstexte und die Umsetzung des theoretisch als richtig Erkannten. Dass das sehr unterschiedlich schnell gehen wird, zeigen die sehr unterschiedlichen Stimmen der Bischöfe.
Und wir: Susanne verfolgt alles aufmerksam aus dem Homeoffice; Esther, Marcus und Konstantin sind in Frankfurt. Wir haben gewohnt konstruktiv auf Schwierigkeiten im Verfahren und Intransparenz
auch bei unserem Prozess hingewiesen, zu sichtbaren Schritten aufgerufen, damit auf Worte Taten folgen und .... zum ersten Mal den Geschäftsordnungsantrag zur getrennten Auszählung der Stimmen
der Frauen (genauer: der Nicht-Männer) gestellt. Morgen geht's weiter....
Marcus Schuck und Konstantin Bischoff