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Steilvorlage

Spätestens heute ist die Relevanz des Synodalen Wegs endgültig bewiesen:
Während andere Gesprächsprozesse am Ende den Konsens feiern oder sich zumindest gegenseitig versichern, wie gut es doch war, miteinander zur reden — hier nicht! Denn es liegt Spannung in der Luft. Die Geister scheiden sich definitiv an der Machtfrage und der Frage nach der Synodalität. Die Bischöfe scheitern grandios an ihrem eigenen Anspruch, Leitung wahrzunehmen. Sie werfen sich gegenseitig vor, sich unter Druck zu setzen und schaffen es nicht, wenigstens eine Selbstbindung an synodale Gremien einzugehen und damit eine echte Strukturveränderung, die weniger missbrauchsanfällig ist. 

 

Wenigstens in Sachen konkrete Präventionsmaßnahmen im Umgang mit Tätern in der Kirche (2. entschiedene Lesung) sowie Gewalt gegen Frauen (vorbereitende 1.Lesung)  ist sich die Versammlung einig und verabschiedet jeweils mit 100% Zustimmung. 

 

Vorher haben wir sowohl eine Predigterlaubnis für Laien als auch die Legitimierung von Segensfeiern für gleichgeschlechtliche oder wiederverheiratete Paare — wenn auch mit Hängen und Würgen und (zu!) vielen Kompromissen — verabschiedet.
Das heißt: wir haben jetzt drei Jahre lang mit Eurem Mandat für Euch gearbeitet — und jetzt seid Ihr dran! Wir haben die Bälle in den Strafraum gespielt, jetzt müsst Ihr auch vor Ort verwandeln:
Wir haben gezeigt, dass Synodalität die Autorität von Amtsträger:innen stärken kann — bringt Euch vor Ort gegenüber Pfarrern und Bischöfen ins Spiel!
Die Synodalversammlung hat sich eindeutig zur Wiedereinführung der öffentlichen Laienpredigt positioniert — fordert das ein und schnappt Euch in der Eucharistie den Platz am Ambo!

Wir haben die Segnungen von Paaren, die sich lieben, aus dem Dunkelfeld und der Privatsphäre mancher Hinterzimmer ins Helle geholt – bietet Euch an und sprecht laut darüber! Teilt Vorlagen und Riten und segnet!

Morgen geht's bei uns nochmal weiter, aber über diesen Tag hinaus müsst Ihr die heilsame Unruhe, mit der dieser Synodale Weg zu Ende gehen wird, halten und aus dem Ende des Synodalen Wegs des Anfang einer Synodalen Kirche machen.