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Wir haben es geschafft — und wir sind geschafft!

Nachdem gestern der letzte Abend gebührend gefeiert wurde, war das Aufstehen nicht leicht, dafür besonders früh. Denn am letzten Tag haben wir noch mal richtig gearbeitet. Und das schon ab 8 Uhr morgens, um die Verzögerungen des Vortages wieder aufzuholen und doch noch alle Texte zu bearbeiten. Und tatsächlich sind wir am Ende mit der Tagesordnung fertig geworden, wenn auch die Präambel zugunsten der Befassung mit „Frauen in Ämtern“ im Schweinsgalopp durchgewunken wurde.

 

Nach zähem Ringen und bischöflichen Änderungsanträgen für klapprige Brücken (oder faule Kompromisse) konnte doch noch ein weiterer (kleiner) Erfolg mit der Zustimmung und Verabschiedung des Ämter-Öffnungstextes verzeichnet werden. Einen Erfolg in der Sache kann man dies aber nicht wirklich nennen. Erstens ging es am Ende fast nur noch um den Diakonat und nur sehr unkonkret um den Zugang zu allen Ämtern und zweitens stehen wir damit gerade mal wieder da, wo wir vor 50 Jahren auf der Würzburger Synode auch schon mal standen. Der einzige Hoffnungsstreif am Horizont ist da tatsächlich der Druck der Weltkirche, der immer höher wird. Wie lange wollen die Bischöfe noch auf wertvolle Berufungen verzichten?

 

Ein wirklicher Erfolg dieses Tages ist dagegen die 95%ige Zustimmung zum Text „Geschlechtliche Vielfalt“, mit der endlich über die klassische Geschlechter-Binarität hin zu einer Polarität gedacht wird, die einen Existenzspielraum dazwischen zulässt. Eine gute Nachricht für alle Inter* und Transmenschen!

 

Dass Konstantin auf einem guten 12. von 20 Plätzen in den Synodalen Ausschuss gewählt wurde, hat wohl nur ihn wirklich überrascht, sichert uns aber weitere Mitarbeit und Mitsprache auf dem Weg zu einem Synodalen Rat in Deutschland. #TeamKritischAberKonstruktiv spielt also weiter mit!

 

Deutlich weniger episkopal-mächtig und zurückhaltender, dafür mit mehr Volk-Gottes-Beteiligung als zu Beginn des Weges verlief der Schlussgottesdienst, der keinen Punkt, sondern einen Doppelpunkt setzt: Dieses Ende muss ein neuer Anfang werden. Der Weg geht weiter, jetzt hinein in die Diözesen und ins Handeln. 

 

Pilger sind wir Menschen — und eine Pilgerreise kann schon mal ungemütlich werden. Damit wir dabei nicht irgendwann im Regen stehen, gab es für jede:n Synodale:n einen Regenschirm — Symbol auch für den beschirmenden Segen Gottes. Nicht nur ästhetisch wertvoller ist die kleine Ausführung des Synodalkreuzes, die wir alle als Abschiedsgeschenk und Erinnerung an eine arbeitsintensive, anstrengende, manchmal frustrierende und Kräfte zehrende, aber auch gute, lernintensive und manchmal durchaus auch Hoffnung stiftende Zeit. Und die meisten Synodalen sind sich einig: für die Begegnungen, Gespräche und neuen Freundschaften mit den vielen tollen Menschen, die diesen Weg zusammen gegangen sind, war es das alles wert!

 

Eines aber bleibt auch — stimmt nachdenklich und macht wütend: Die Demonstrationskultur der Gegner:innen des Synodalen Wegs wird immer fragwürdiger. Nicht nur, dass das lautstarke Beten des Rosenkranzes vor dem Tagungsort und dem Dom (mit Demo-Plakaten vom "Synodalen Irrweg" und Sätzen wie „Sin is no love“)  schon eher wie ein Beten gegen etwas, als für etwas wirkt: Die Verunglimpfungen und Absetzungsmahnwachen gegenüber Bischof Georg Bätzing und die Wortwahl in manchen Social-Media-Posts sind schwer bzw. nicht mehr erträglich. Absoluter Tiefpunkt ist, dass die Performance verantwort:ich als satanisch bezeichnet wurde, was mitwirkende Künstler:innen wirklich verletzt. Hier braucht es Positionierung und Distanzierung aller Menschen guten Willens. 

 

 

Bilder mit verletzenden Aussagen posten wir bewusst nicht.